Galerie

Bildungsreise nach Warschau mit Erasmus+

Eine vom Erasmus+ Programm geförderte Bildungsreise nach Warschau hat uns als Team des Fröbel-Kindergartens Regenbogen enger zusammengeschweißt und uns geholfen, eine klarere Vorstellung von der zukünftigen Ausrichtung unserer Einrichtung zu bekommen.

Eine Gruppe von pädagogischen Fachkräften vor einem Kindergarten in Warschau.

Derzeit besuchen Kinder aus über 12 Nationen unseren Kindergarten. 80 Prozent dieser Kinder haben einen anderen kulturellen Hintergrund und eine andere Muttersprache. Wie gehen wir damit um? Dieser Frage wollten wir gemeinsam auf dieser Bildungsreise nach Warschau nachgehen. 

Am ersten Tag stand der Besuch des Goethe-Instituts Warschau auf dem Programm.
Neben allgenmeinen Informationen zur Arbeit und historischen Bedeutung des Goethe-Instituts interessierten uns vor allem diese Themen: 

  • Grundkenntnisse über das Bildungssystem in Polen erwerben, um die kommenden Erasmus+ Tage besser zu verstehen 

  • Bedeutung von Mehrsprachigkeit in Polen und insbesondere die Geschichte der deutschen Sprache als institutionelle Sprache 

  • Verständnis für die Bedeutung von Mehrsprachigkeit, insbesondere der deutschen Sprache 

  • Fachwissen über Verfahren zur Sprachstandserhebung in Polen erweitern 

Im Goethe-Institut haben wir erfahren, dass viele Familien eine persönliche Ansprache brauchen und Aushänge oft übersehen werden. Deshalb achten wir jetzt darauf, immer die persönliche Ansprache zu nutzen. 

Aushänge in verschiedenen Sprachen können hilfreich sein, aber auch überfordern. Manchmal ist weniger mehr und es ist wichtiger, den Eltern Techniken zur Selbsthilfe zu vermitteln. Das bedeutet für uns, dass wir bereits in der Eingewöhnungsphase den Grundstein legen und gemeinsam mit den Eltern Alltagshelfer wie eine Übersetzungs-App auf dem Smartphone installieren und ihnen all unsere Kommunikationswege vorstellen, die uns im Alltag oft selbstverständlich erscheinen. 

Nach dem Besuch im Goethe-Institut besuchten wir den Kulturpalast und genossen gemeinsam die schöne Aussicht. Noch mehr zu sehen gab es bei der anschließenden Stadtführung durch Praga. Der historische Vorort von Warschau gilt heute als Szeneviertel und zieht Kunstschaffende und Kreative aus der ganzen Welt an.  

Unser zweiter Tag in Warschau gewährte uns Einblicke in den pädagogischen Alltag eines Warschauer Kindergartens mit einem bilingualen Konzept (polnisch-deutsch). 

Für den Besuch hatten wir verschiedene Fragen zur Mehrsprachigkeit im Kindergarten-Alltag vorbereitet: 

  • Wie wird Sprache vermittelt? 

  • Welche Rolle spielt Mehrsprachigkeit in der Einrichtung und im häuslichen Umfeld der Kinder? 

  • Welche polnisch-deutschen Spiele sind bei den Kindern besonders beliebt? 

  • Welche Angebote werden in beiden Sprachen gemacht? 

  • Welches Material wird gerne genutzt? 

  • Wie werden die Räume genutzt? 

  • Gibt es besondere Veranstaltungen, die die Mehrsprachigkeit feiern? 

  • Welche Verfahren zur Sprachstandserhebung werden angewendet? 

  • Welche Informationen sollten in mehreren Sprachen verfügbar sein? 

 

Natürlich interessierten uns auch strukturelle Fragen zur frühkindlichen Bildung in Polen: 

  • Welche Ausbildung ist erforderlich? Haben alle die gleiche Ausbildung? 

  • Wie viele Kinder sind in einer Gruppe? 

  • Wie geht man mit Kindern um, die besondere Bedürfnisse haben? 

  • Wie ist die Altersmischung in den Gruppen? 

  • Gibt es spezifische Lernziele, die erreicht werden müssen? 

  • Wie ist der Tages- und Wochenablauf strukturiert? 

  • Wie wird die Selbstständigkeit der Kinder gefördert? 

  • Wie selbstbestimmt können die Kinder ihren Alltag gestalten? 

  • Wie wird institutionelles Lernen verstanden? 

 

Da für uns als Team die Elternarbeit wichtig ist und wir uns hier auch kontinuierlich verbessern wollen, hatten wir auch dazu konkrete Fragen im Gepäck: 

  • Wie werden Eltern informiert und wie werden Informationen aufbereitet? 

  • Wie wird die Zusammenarbeit mit den Eltern in der Einrichtung gefördert? 

  • Welche Schwerpunkte werden in der Elternarbeit gesetzt? 

  • Welche Möglichkeiten haben Eltern, sich einzubringen? 

  • Welche gemeinsamen Veranstaltungen sind besonders wichtig? 

  • Was erwarten Eltern von den Einrichtungen? 

  • Gibt es Verpflichtungen für Eltern, sich zu beteiligen? 

 

Im Kindergarten in Warschau konnten wir sehen, welche Anforderungen in Polen an die Kinder gestellt werden. Daraus zogen wir den Schluss, dass wir unseren partizipativen Ansatz weiterhin bevorzugen wollen. Aber wir wissen jetzt auch viel besser, mit welchen Erwartungen manche Eltern auf uns zukommen und wie wir mit ihnen in einen Austausch treten können.  

Das bedeutet, dass wir noch mehr Aufklärungsmomente in unseren Alltag integrieren müssen, um deutlich zu machen, dass Partizipation bei uns als Entwicklungschance gesehen wird und eine andere Herangehensweise darstellt. Auch bei Elternabenden und Informationsveranstaltungen werden wir jetzt sensibler mit diesen Themen umgehen können. 

Schon die Erfahrung, sich in einem fremdsprachigen Raum zu bewegen, hat zu einem Perspektivwechsel geführt und unser Verständnis für manche Alltagssituation im Kindergarten erweitert. Wir verwenden nun viel mehr Bildmaterial im öffentlichen Bereich unserer Einrichtung und haben auch unseren Wochenrückblick neugestaltet. Wir sind dankbar, dass wir viele Eindrücke und Momente miteinander teilen konnten. 

Hier einige Impressionen unserer Reise. Zum Vergrößern auf die Vorschaubilder klicken.